Was ist eine Anästhesie?
Das Wort „Anästhesie“ wird am besten von den folgenden zwei griechischen Wörtern beschrieben, von denen die Bezeichnung abgeleitet ist: „an“ bedeutet „ohne“ und „aethesis“ bedeutet „Gefühl“. Ein Anästhetikum, das Medikament, das die Anästhesie verursacht, ermöglicht eine schmerzfreie Durchführung von medizinischen Verfahren. Ohne sie wären komplizierte Operationen nicht möglich. Die moderne Anästhesie ist dank stetiger Weiterentwicklungen von Anästhetika, Anästhesieprotokollen und der Ausbildung von Anästhesisten zudem relativ sicher. Dank der Beachtung hoher Standards besitzt Australien eine der besten Patientensicherheiten auf der Welt.
Arten von Anästhesie
Es gibt vier allgemeine Anästhesie-Kategorien.
1. Lokalanästhesie
2. Regionalanästhesie
3. Sedierung
4. Allgemeinanästhesie
Unterschiedliche Arten der Anästhesie werden je nach Art und Dauer des Eingriffs sowie entsprechend Ihrer bisherigen medizinischen und chirurgischen Vorgeschichte eingesetzt. Der Anästhesist berät sich mit Ihnen und Ihrem Chirurgen, um die sicherste und geeignetste Form der Anästhesie für Ihre chirurgische Situation zu bieten.
Lokalanästhesie
Bei einer Lokalanästhesie wird ein kleiner Bereich oder Teil der Oberfläche des Körpers mithilfe der Injektion eines Lokalanästhesiemedikaments im Gewebe nahe der Stelle des chirurgischen Eingriffs betäubt. Damit können kleinere chirurgische Eingriffe in diesem Bereich schmerzfrei durchgeführt werden, während der Patient sich jedoch im Wachzustand befindet, daher besteht keine Notwendigkeit für allgemeine Anästhesiemedikamente. Eine Lokalanästhesie wird häufig mit einer leichten Sedierung kombiniert. Beispiele für Verfahren, bei denen eine Lokalanästhesie verwendet werden kann, umfassen unter anderem das Vernähen von Schnittwunden oder das Entfernen eines Weisheitszahns.
Regionalanästhesie
Eine Regionalanästhesie besteht, wenn eine Körperregion mithilfe der Injektion eines Lokalanästhesiemedikaments um wichtige Nervenbündel herum betäubt wird. Viele Körperbereiche wie Unterleib, Augen, Arme/Hände und Beine/Füße können unter Regionalanästhesie operiert werden, während Sie sich im Wachzustand befinden. Die Anästhesie hält in der Regel etwa 12 bis 18 Stunden an, sodass Sie auch für einige Zeit nach der Operation frei von Schmerzen sind. Während das Anästhetikum abklingt, können Operationsschmerzen wiederkehren, wobei in diesem Fall alternative Methoden der Schmerzlinderung verschrieben werden. Ebenso können Taubheit und ein Gefühl des Prickelns in den von den Nerven versorgten Bereichen auftreten und das Bewegen des betroffenen Körperteils kann schwierig oder unmöglich sein, jedoch nur solange das Anästhesiemedikament noch wirksam ist. Typische Beispiele für Regionalanästhesie sind epidurale Anwendungen in den Wehen, Wirbelsäulen-/Epiduralanästhesie beim Kaiserschnitt, Wirbelsäulen-/Epiduralanästhesie beim Hüft- und Knieersatz, axilläre Blockaden in der Schulter-, Arm- oder Handchirurgie sowie bei der Blockade der Augen, wie sie in der Katarakt- und Glaskörperchirurgie verwendet werden.
Sedierung
Eine Sedierung wird bei Verfahren verwendet, bei denen nur eine leichte oder schwache Anästhesie erforderlich ist. Ein niedriger Bewusstseinszustand wird herbeigeführt, häufig auch als intravenöse Sedierung bezeichnet. Der Anästhesist verabreicht eine Medikamentenkombination, die während des Eingriffs für ein entspannendes, schläfriges und angenehmes Gefühl sorgt. Typische Beispiele für Verfahren, bei denen eine Sedierung verwendet wird, umfassen die Augenchirurgie, plastische Chirurgie, gastroenterologische Chirurgie und die Koloskopie. Eine Sedierung wird außerdem oft in Kombination mit anderen Anästhesietechniken wie regionaler und lokaler Anästhesie verwendet.
Allgemeinanästhesie
Dies wird allgemein auch als „Vollnarkose“ bezeichnet. Eine Kombination aus Medikamenten und Narkosemitteln wird verabreicht, um Sie in einen sorgfältig kontrollierten Zustand der Bewusstlosigkeit mit gleichzeitiger Muskelentspannung und ohne jegliche Schmerzen zu versetzen. Eine Allgemeinanästhesie wird normalerweise intravenös, d.h. mithilfe einer Nadel eingeleitet, die vom Anästhesisten an eine Vene Ihres Arms angelegt wird, und die mithilfe intravenöser Medikamente oder einer Mischung aus Gasen, die Sie einatmen, aufrechterhalten wird. Während Sie kein Bewusstsein für das haben, was um Sie herum geschieht, wird Ihr Anästhesist während des gesamten Verfahrens in Ihrer Nähe bleiben, Sie stetig überwachen und Ihr Wohlbefinden sicherstellen. Typische Beispiele für Verfahren, bei denen eine Allgemeinanästhesie verwendet wird, sind neurochirurgische und abdominale Operationen sowie Brustoperationen.